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www.westzeit.de

Das dritte Album der in der Nähe von Berlin entstandenen Malory bietet wieder den typischen Dreampop des Quartetts. 1992er Äther-Wave a la Slowdive, voller Melancholie und Fernweh verwebt Gitarren- mit Elektrosounds zu wunderschönen Klanglandschaften. Wenn Daniela Neuhäuser dann, wie bei "Ray Of Hope", ihren elfenhaften Gesang zu einem in Richtung Moby tendierenden Sound beisteuert, ist die Stimmung on the top. Bevor traumhafte Sequenzen, scheinbar von Lush inspiriert, den Longplayer mit "Wake Up" ausklingen lassen.


Dresdner Kulturmagazin (März 06)

Mit der zweiten Auflage des Popmusik-Samplers stellt sich der Dresdner der Aufgabe der jährlichen Bestandsaufnahme. Die Auswahl der Beteiligten wuede grundlegend wieder durch ein Voting von Fans und interessierten bestimmt... Grundton des ganzen ist allerdings recht melancholisch...

Malory sind bekannt in der Region, ihr Beitrag ist einfach schön... Bert Offermann (Doxa Records, Dresden)


Kreuzer (April 05)

Eigentlich sollte hier eine belesen wirkende Einleitung zum Thema Shoegazer kommen. Uneigentlich kommt sie aber nicht, weil man als Leser nicht unbedingt belehrt werden mag, sondern Neuigkeiten über im besten Falle famose Musik erfahren möchte. Malory aus Dresden sind, soviel vorab, sehr famos. Nicht wirklich neu, aber doch sehr schön. Man kann sich sowieso darüber streiten, ob das ewige streben nach Neuem immer die beste Musik hervorbringt.

Malory zumindest haben den Vorteil, dass man viele der möglichen Vorbilder nicht kennt. Sigur Ros sind aus der jüngeren Vergangenheit noch bekannt, gut, aber ältere Bands wie Chapterhouse, Slowdive, Lush, Pale Saints, Moose usw. kennt kaum jemand. Genug des Namedroppings und zurück zu Malory.

Beim letzten Album Outerbeats entstanden die Klänge oft noch per Effektgerät nachgearbeiteten Gitarren. Mittlerweile setzt das Quartett mehr auf elektronische Soundquellen. Sphärisch ist die Vokabel. Mit der man die Musik wohl am treffendsten beschreibt. Das ist auf eine sehr sanfte, verträumte Art versponnen, ohne dabei in Ambient- Belanglosigkeit abzudriften. Empfiehlt man gerne weiter. Den Begriff Shoegazer erfanden übrigens Anfang der 90er britische Medien. Sie bezeichneten damit ein Gitarrenpop- Genre, weil die beteiligten Gitarristen wegen der vielen Effektgeräte der Legende nach ständig auf den Boden starrten. Johannes Künzel


Zillo 07-08/05

Mit ihren ersten beiden, beim kleinen Label Alison Records Veröffentlichten Alben "Not Here- Not Now" (2000) und "Outerbeats" (2002) hat das bereits 1995 gegründete Dresdner Quartett vor allem schon in Nordamerika viele Anhänger gefunden.

Mittlerweile ist die band mit einer besseren Vertriebsstruktur gesegnet und dürfte mit ihrem neuem Albumeinen weiten Schritt nach vorn machen. Denn der sphärisch schwebende Gitarren- Wave mit fluffig - entspannten Synthi- Melodien und männlich/weiblichem Duett- Gesang bohrt sich mit hypnotischer Intensität in die Gehörgänge, fesselt mit einer bravourös gerührten Mixtur aus modernen, aber warmen Elektro- Pop- Tunes, dichten Ambient- Collagen und schwelgerischen Wave-Pop-Gitarren, so dass Fans von My Bloody Valentine, Lush, Slowdive, Hooverphonic, Escape With Romeo oder Bandaloop hier sicher auf ihre Kosten kommen werden. dh


Rolling Stone (September 05)/ Rare Trax

Warmduscher des Underground-Pop: In den 90ern versenkten Dream-Popper und Shoegazer ihre Melodien in romantischem Lärm und süßem Echo- und werden bis heute geliebt und imitiert: "Clouds Like Sugar"

...Malory aus Dresden und das Duo M83 aus dem französischen Antibes, beide mit Stücken aus Alben, die dieses Jahr erschienen sind - "rare" im Sinne der reihe sind sie deshalb, weil Shoegazer-, Ethereal-und Dream- Pop- Musik meist wenig Aufsehen erregt. Obwohl gerade die neuen Bands mit ihrer mühelosen verbindung von Gitarren und Elektronik das Genre weitertreiben. In höchste Höhen. Joachim Hentschel


Medienkonverter/ www.medienkonverter.de

Na, wäre es uns möglich ganz spontan ein paar grundlegende Musikstillrichtungen in eigenen Wörtern kurz zu erläutern? Rock? Metal? Hip Hop? Disco? Sehr gut. Und jetzt kommen wir zur Stufe II -leicht Fortgeschrittene. Wie wäre es mit Shoegazer? Wer gerade mit vollem Entsetzen eine klaffende, und womöglich noch ganz essentielle, Bildungslücke bei sich vermutet (der klugscheißerische Rest kriegt zehn Bonuspunkte und `nen Lolly), dem sei prompt gesagt, er solle sich keine unnötige Sorgen machen, da die besagte Stilrichtung, auch Dream Pop genannt vor gut zehn Jahren für Tot erklärt wurde. Der etwas seltsam klingende Name und es ist mal eine recht putzige Geschichte, resultierte tatsächlich daraus, dass die Gitarristen der Bands wie My Bloody Valentine oder The Jesus and Mary Chain den ganzen Konzert lang höchstkonzentriert den Boden anstarrten. Angeglotzt wurden allerdings nicht die eigenen Schuhe, was beim Publikum sehr stark den Anschein erweckte, sondern die Pedale der Gitarreneffektgeräte.

Ausgerechnet im Jahre 1995, genau zu dem Zeitpunkt als der vermeidliche Exitus des Shoegazerstils durch die Musikjournale amtlich bestätigt wurde, fanden sich im Osten der Republik vier junge Leute, die sich seitdem mit größter Hingabe den verträumten federleichten Popklängen vermischt mit Elektro widmen.

Vor einigen Wochen brachte das Dresdener Quartett Malory ihr drittes Studioalbum mit dem Titel "The third face" raus. Doch wer dabei nach der Kurzeinführung in die Materie ein verstaubtes Relikt der 80er und frühen 90er Jahren vermutet, der irrt gewaltig. An dem Dream Pop Anno 2005 haftet nämlich keinesfalls der Mief der Retrowelle.

Die klassischen Shoegazeer Elemente lassen sich natürlich auf der Scheibe weiterhin raushören: die durch mehrere Effekte gejagte, luftige, schwebende Gitarren gepaart mit elektronischen Beats und Loops, das Ganze dermaßen miteinander verschmolzen, dass es sehr schwierig ist festzustellen wo die einen enden und die anderen anfangen und natürlich den Stimmen. Und da kommen wir langsam zu einzigen klitzekleinen Wundepunkt des Silberlings; von der rein musikalischen Seite gesehen gebe es von meiner Wenigkeit nicht auszusetzen, die Gesangparts dagegen klingen, für meinen Geschmack wohl gemerkt, streckenweise etwas "dünn". Insbesondere die Stimme von Daniel Hammer, der außerdem bei Malory die Gitarre schwenkt (und somit höchstwahrscheinlich sein eigenes Schuhwerk auf der Bühne meditativ betrachtet) ist bestimmt noch ausbaufähig, beziehungsweise ist mein Eindruck durch die Produktionsart verursacht.

Trotz des winzigen Mangels ist "The third face" insgesamt durchaus empfehlenswert. Die weibliche Stimme der Gitarristin Daniela Neuhäuser rundet den Malory Sound ab und macht ihm zum frischen, modernen Dream Pop, der sich als ein perfekter Soundtrack zu den verschiedensten alltäglichen Tätigkeiten anbietet. (Katarina)


coast-is-clear.blogspot.com (SEPTEMBER 2005)

Malory - die deutsche Dreampop-Shoegazer-Band

Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre waren wabernde, schwebende Gitarrenwände und -meere von Bands wie Slowdive, My Bloody Valentine, Lush oder Ride ausgesprochen angesagt. Doch fortan geriet der Musikstil des Shoegaze/Noisepop/Dreampop wieder aus dem Sichtfenster der Hype-Medien. Glücklicherweise erlebt Shoegazing mittlerweile aber wieder ein Comeback - Vorreiter sind erstaunlicherweise die Amerikaner mit Bands wie Airiel oder Bethany Curve. Aber auch hierzulande tummelt sich eine Band in diesem Bereich (allein auf weiter Flur) - Malory. Die Dresdner begannen 1995 mit einigen Samplerbeiträgen und legten alsbald im Selbstverlag ihr Debütalbum "Not here, not now" vor. Diese CD ist für mich eines der besten Noisepop-Alben aller Zeiten und stünde nicht Malory auf dem Cover, könnte man sie fast für ein neues Werk aus dem Hause Slowdive halten.

In diesem Jahr nun brachten Malory ihren mittlerweile dritten Longplayer auf den Markt - "The Third Face" erscheint auf Supermodern/Indigo und enthält 11 neue Songs. Stilistisch ist durchaus eine Weiterentwicklung festzustellen - einige Songs klingen nach wie vor extrem nach klassischem Noisepop, in andere schleichen sich auch deutliche elektronische Einflüsse. Insgesamt ist auch diese CD sehr zu empfehlen!

Und Malory sind auf (kleiner) Tour - ein Pflichttermin für alle Freunde des psychedelischen Gitarrengeflirres. Also z.B. für mich. :-) Wer am 21.10. in London sein sollte, darf sich übrigens gratulieren, denn er kann u.a. auch noch den Kieler (!) Elektronoisepapst Ulrich Schnauss erleben...!


www.soundmag.de

Vor nicht allzu langer Zeit führten wir von Soundmag ein Interview mit Malory, in dem wir den grössten Teil der Zeit damit verbrachten, der Band etwas über ihr kommendes Album zu entlocken. Es war ein ziemlich sinnloses Unterfangen damals, alles schien der strengsten Geheimhaltung zu unterliegen. Dennoch, ein Ziel hatten die Malorys damit sicherlich erreicht - ich war selten gespannter auf ein neues Werk, das all die Fragen letztendlich beantworten sollte.

Für die, die Malory kennen, ist es unnötig, hier wieder von Gitarrenwänden und sphärischen Klängen anzufangen, denn das sind nun mal Malory und das sind sie auch auf "The Third Face". Gottseidank! Und für alle, die Malory noch nicht kennen: ihr verpasst etwas. Hört euch das Album an und ihr fühlt euch wie in einer Fahrt durch die Lichter der Großstadt, wie in einer Matrix-Welt, oder wie in einem Kar Wai Wong-Film oder oder oder. Es ist eine Explosion der Klänge, der Assoziationen! Jeder hat sicher andere Bilder im Kopf, aber Bilder entstehen automatisch beim Hören dieses wunderbaren Albums. Und mal ehrlich: kann man das dieser Tage von jedem Album behaupten? Also: laut und oft hören! (Lea)


musicoutlook.de (märz 2005)

visuell inspirierend

malory aus berlin umgeben sich mit warmen, weichen elektrosounds, die von keyboardflächen, gitarren und ambientwänden umzingelt werden. über dieser schier undurchdringlichen fläche setzen daniela neuhäuser und jörg köhler ihre gesangslinien, meist zurückhaltend und im duett auch passend.

wir hören ein wenig wave, elektro- ambient sowieso und kleine avancen an depeche mode. homogen sind die Songs, unaufdringlich die beats, aber der immer gleiche spannungsbogen (fläche + gesang und lakonische drumbeats) schreit förmlich manchmal nach erlösung, ausbruch, verzerrten rotzgitarren oder komplett neuen fahrtrichtungen. das scheint der einzige kleine makel zu sein: die abwechslung ließ man ein wenig schleifen. allerdings; als leinwand kino hinter den eigenen augen funktioniert malory prächtig, nicht einlullend, sondern visuell inspirierend.(sf)


gaesteliste.de (internet musikmagazin/ märz 2005)

auf ihrer dritten cd gehen malory aus berlin noch einen schritt weiter als bislang. lediglich der machtvolle opener erinnert noch an den gitarrenbetonten sound der frühen tage. im folgenden wird es dann immer atmosphärischer. natürlich wird auch hier mit gitarren gearbeitet, doch wie bei soundwänden dieser art üblich hört sich das gar nicht mehr so an.

zusätzlich setzt das gemischte quartett zunehmend auf trip-hop sounds (ohne zur tanzkapelle zu mutieren) und zeitgleich schleichen sich auch immer mehr melodien ins ansonsten eher ambientmäßig belastete unterbewusstsein. die konstellation mit dem zweistimmigem gesang (jörg köhler und daniela neuhäuser) stellt sich in diesem umfeld als zunehmend attraktiver dar.

obwohl die einzelnen versatzstücke, derer sich malory hier bedienen, gar nicht so neu sind, führt das in der summe aber zu einer recht vielseitigen, innovativen Scheibe. mit dem experimentierfreudigen dritten gesicht haben malory sich und den fans jedenfalls einen großen gefallen getan. (ullrich maurer)


Back Again (www.backagain.de/ 2005)

MALORY aus Dresden sind schon seit einigen Jahren im Giatrren-Underground aktiv und haben bereits mehrere Alben, Samplerbeiträge und Singles im In- und Ausland veröffentlicht, so wie eine kleine Nordamerika-Tour gemacht.

Für ihr drittes Album "The Third Face" haben MALORY mit Supermodern/Indigo nun einen großen Vertrieb im Rücken, so dass man hoffentlich bald noch viel mehr von der Gruppe hören wird. Musikalisch darf man die Band ohne viel wenn und aber in die Schublade Shoegaze-Pop oder auch Dream-Pop stecken, was ich als absolutes Kompliment verstanden wissen will. Alle Songs sind unheimlich atmosphärisch, meist mittelschnell und entspannt und bieten eine wunderbare Mischung aus verhallten Gitarren und schwebenden Synthieklängen, dazu ein meist prägnanter Bass, sowie ein zurückhaltend abgemischtes Schlagzeug und wechselnder Mann-/Frau-Gesang.

Ich mag gar nicht so sehr auf einzelne Songs eingehen, da das Album eigentlich nur in seiner Gesamtheit seine volle Schönheit und Würde entfaltet. Früher wäre das was fürs 4AD-Label oder Creation-Records gewesen und heute sollte sich die Band unbedingt auch mal mit Projekt Records in New York in Verbindung setzen, Sam Rosenthal dürfte das Album sehr gerne mögen.

Musikalisch gibt es eine unwiderstehliche Mischung aus ganz viel Slowdive, etwas Cocteau Twins und hier und da ein bisschen Cure und New Order. Ganz ganz selten gibt es auch mal modernere Rhythmen, die so eine gewisse Lounge-/Chill Out-Stimmung verbreiten und ganz entfernt sogar an Massive Attack (die ja mal ein Stück mit Elisabeth Frazer von den Cocteau Twins aufgenommen haben) erinnern...weit hergeholt, aber zumindest "Track 11" klingt für mich entfernt so. "Ajar Door" hingegen ist New Order pur!

Wer da nicht schwach wird und "The Third Face" sofort haben will, ist wahrscheinlich atmosphärischem Wave-Sound gegenüber absolut nicht aufgeschlossen und hält Cradle Of Filth oder Marilyn Manson für große Künstler. Die einzige deutsche Band, die in den letzten Jahren diese Art von Sound nahezu perfekt gespielt hat, war Grapefruit, die es aber leider nicht über Tapes hinaus geschafft hat, soweit ich weiß. Herrlich und bisher meine persönliche Entdeckung des Jahres! (A.P.)


teleschau - der mediendienst (märz 2005)

es gab einmal, in einer anderen musikalischen zeit, einen spruch, der befand, dass "to fade away" die schlechtere alternative ist. über zehn jahre später darf man neu darüber nachdenken, wie angenehm es ist, wenn dinge verblassen, sich alles auflöst. wenn songs, wie die von malory ständig am verklingen sind. nie greifbar, nie verfolgbar. und doch von jovialer schönheit, wenn man sie nur gehen lässt. fragile soundcollagen aus einer zärtlich gestreichelten gitarre und flächigen, niemals fiependen, nur herzlich pochenden elektronikarrangements sind nun mal nichts zum anfassen.

malory versuchen dennoch ihre weichen klanggebilde zumindest bei ihren konzerten zu visualisieren. dann lässt das quartett das publikum in "wake up" und "take me down" eintauchen, vermeidet aber mit ordentlich lauten Beats und einem erstaunlich dreckigen rock-style das einschlafen des konsumenten. ganz anders zu hause, wenn "the third face" zur ganzkörperentspannung führt. seidenglatt zaubert sich jörg köhlers stimme über die ambient-hypnose, lässt sich von daniela neuhäuser ablösen, deren elfenhaft zarte vocals sich seit mittlerweile drei Jahren in den songs aalen dürfen...
bewertung: ausgezeichnet (claudia nitsche)


clubmusikholzminden.de (feb. 2005)

faszinierende klanglandschaften

mit ihrer neuen cd „the third face“ beweisen malory, dass elektronischer pop sehr warm und sphärisch sein kann. nicht samples stehen im mittelpunkt der musik, diese ist immer noch „handmade“. das wurde besonders deutlich bei dem stück „want you“, als bassist jörg köhler zu den drumsticks griff, um schlagzeuger jörg jäkel zu unterstützen; spätestens jetzt wurde allen bewusst, dass samples eingewoben wurden als akzente in einem eindrucksvollen klangteppich.

malory zaubern mit ihren gitarrensounds und dem hauchzarten, zweistimmingen gesang eine träumerische atmosphäre, intensiv und melancholisch aber auch sehnsuchtsvoll. wohin die sehnsucht zieht, das weiß der zuhörer ganz allein. der gesang dient weniger dem transport von inhalten, sondern ist vielmehr eine weitere facette in der präzise arrangierten klanglandschaft.

dreampop – so bezeichnen malory selbst ihre musik und erinnern an my bloody valentine, slowdive oder auch an mogwai in der live vollkommen anders interpretierten version des songs "ajar door". von vielem ist etwas dabei, so zum beispiel ambient, trance, pop - und malory verstehen es, diese einflüsse zu ihrem ganz eigenen ganzen zu verschmelzen.

in der live-performance stehen die gitarren im vordergrund, die mittels ausgefeilter effekte außergewöhnliche klanggebilde entstehen lassen. schon die titel der stücke verweisen auf die weite des raums, „space in your mind“, „argo night shuttle“, „silence flows through noise“ oder „sleeper“, um nur einige zu nennen.

die bühne in rot und blau getaucht, unterstützt von einer videoperformance im hintergrund, fiel es leicht, sich auf eine klangreise zu begeben, auf der worte nicht wichtig sind, sondern nur das sich-fallen-lassen.


www.schallgrenzen.de

Die Band MALORY wurde bereits 1995 in der Nähe von Dresden gegründet und legten 1999 ihr erstes selbstproduziertes Debüt "Not here - Not now" vor, das ein jahr später von Alison Records veröffentlicht wurde. Es folgte 2001 das Album "Outerbeats" und 2005 "The Third Face" bei dem Label Indigio. Die Musik: Eine tolle Mischung aus "Progressive Rock", "Shoegazing" und elektronischen Sounds. Hörenswert.


www.losingtoday.com

Tornano i tedeschi Malory a quattro anni di distanza dal precedente bellissimo "Outerbeats", ed è difficile non pensare alle mille difficoltà che il gruppo ha dovuto fronteggiare per arrivare al traguardo del terzo album. Qualcosa della magia presente nei precedenti album sembra essersi persa. Non che manchino le canzoni potenti e sognanti in puro stile shoegaze a "The Third Face", tutt'altro: Sleeper, il brano che apre album, ne è un ottimo esempio; e poi anche Silent Flows Through Noise, She Has Gone, la bellissima Endora, Want You, Wake Up, quindi, a ben vedere , la maggior parte delle canzoni dell'album sono buone. Semmai è la freddezza di alcuni arrangiamenti a destare qualche perplessità (Take Me Down, Track II, Ajar Door). Le chitarre sono sepolte sotto beats elettronici che sanno tanto di Hyperium anni '80 le voci sono alte nel mixer come non lo sono mai state prima. Anche i suoni della batteria acustica sono inaspettatamente asciutti e freddi. Impossibile pensare che sia mancato il tempo ai Malory per perfezionare la resa sonora di queste canzoni. Molto più probabilmente sono mancati i fondi per chiamare un produttore che sapesse esaltarne le qualità. È solo un sogno, ma pensate cosa potrebbe fare uno come Jonas Munk dietro il banco di regia dello studio dei Malory: ne verrebbe fuori un album epocale, c'è da scommetterci. (ROBERTO MANDOLINI)


somewherecold.com (märz 2005)

Hailing from Germany, Malory brings to the table lush sounds and gentle, engaging vocals. The band consists of Jorg Kohler (vox, bass, and programming), Daniel Hammer (guitar, programming, and vox), Daniela Neuhaeuser (vocals and guitar), and Jorg Jakel (drums). The Third Face is Malory’s new offering and it is their first since 2002. From what I hear on this disc, the wait for the new album was more than worth the wait. Malory is shoegaze at its best, with shimmering guitars and breathy vox.

The Third Face begins with “Sleeper.” This is a mid-tempo song with a backbeat, soaring guitars, and Jorg’s fantastically gentle vocals. The bass work is subtle and perfect while the keys lay down an calm ocean of sound for the rest of the music to lie upon. Neuhaeuser and Kohler’s vox play off one another as they support each other’s voices. “Silence Flows Through Noise” begins with spacey keys that are soft and floating. Then, an almost danceable backbeat comes into play. This is filled out with great bass work and Neuhaeuser’s and Kohler’s vocals. The variations in the sounds are subtle, but fantastic, showing that they are adept at both songwriting and mixing. Their sound is captivating and hypnotic. “She Has Gone” begins with bass, keys, and Kohler’s vox. This song reminds me a lot of Slowdive in its feel and sound. Eventually, this changes and Malory’s sound starts to creep out from under their influences. I really like when Neuhaeuser backs up Kohler because her voice is so subtle and a perfect companion to Kohler’s soft, male vocals.

“Take Me Down” begins with a trance type beat and floating, echoing vocals from Neuhaeuser. Elements get added to the mix as the track progresses until there are soaring keys and a dance/electronic type feel to the song. This song has all the makings of a mixture of shoegaze elements and 80’s techno pop/new wave. It is well executed and infectious. “Endora” has an almost light, hip-hop drum feel with glimmering guitars and great bass work. This is a slow temp song with vocals taking a more prominent role in the mix. The bridge of this song is probably my favorite part because the guitars really create a beautifully crystal wall of sound. “Track 11” has a great danceable beat in it and it leans more toward the techno side, with 80’s new wave influences. This may be one of my favorite tracks on the disc, with its danceable grooves and angelic vocals. “Ajar Door” has the same feel to it and is the shortest track on the disc. This reminds me of a mix between The Human League: Octopus and Slowdive with a sprinkle of great dance pop.

“Ray of Hope” begins with somber guitars and it flows into great percussion and bass work. The beat is slow and patient while Neuhaeuser sings softly over the keys and glittery guitar. “Want You” begins with shimmery guitar and a tribal drum beat that is complex and exciting. Neuhaeuser’s vocals are breathy and gorgeous over the beats and the layers of guitars. The drums and bass eventually fad to leave the walls of sound made by guitars. “City Lights” is a bit of a shock to the listener with its fuzzy drums and odd beat. Between the beats, the drums, guitars, and guitars begin to hum. This song has a very hypnotic and lovely feel. The pace is perfect and the arrangement of the song exquisite. Last on the album is “Wake Up.” It begins with Neuhaeuser’s vox in angelic hugeness, with a back beat coming in and soaring walls of guitar. The vox are certainly very Goswellesque, but the German accent really gives her vocals a different flavor and sets Neuhaeuser apart from the Shoegaze goddess. This track is a very strong closing to a very strong album. If you love shoegaze or techno pop in anyway, this album is for you.
score: 4 1/2 of 5 stars (jason)


rolling stone (no. 3/2004)

ein sphärischer abend ... lichter in schummernden pastelltönen brechensich an der decke des kleinen clubs, sonst ist es dunkel wie im schlafzimmer. die musik der band malory, die hier spielt, hebt und senkt sich, der gesang grosser wale, schwer, sakral und gutmütig. die gitarren - zur abwechslung schraddeln und scheppern sie nicht, sondern sie schweben, diffundieren, verdichten und zerstäuben sich, das mädchen und der junge singen, als würden sie mit geschlossenen augen ausatmen...

...auf dem berliner label morr music erschien jüngst ein tribut-album für die band slowdive und die platte des digital-künstlers guitar, der sich auf my bloody valentine beruft. "von slowdive zu den elektronischen platten des warp-labels, das war für viele hörer nur ein kleiner schritt", erinnert sich der kompilator hoffmann [berliner dj und chefredakteur der auf elektronische musik spezialisierten zeitschrift 'groove'], und jörg köhler von den etwas originalgetreuer mit gitarren arbeitenden malory sagt aufschlussreich: "das schrauben an effekten nimmt bei den proben schon viel raum ein, man hört die ganzen obertöne ja nur, wenn es richtig laut ist."...

...die lokal gefertigten shoegazer-produkte lassen sich bestens exportieren. die dresdner malory waren schon in den usa auf tour, heiko hoffmanns compilation ["feedback to the future"/mobile] hat sich dort und in japan gut verkauft, alles orte, wo die kleinen phänomene von 1991 noch geschätzt werden... (joachim hentschel)


cab nightflight (okt./nov. 2003)

..."shoegazing" als beschreibung steht auf dem info der dresdner malory zu ihrem aktuellen album "outerbeats". ein album, dessen geschichte für hiesige bands (noch) sehr ungewöhnlich sein dürfte: nachdem 2000 das debut des 1995 gegründeten vierers erschienen war, gab es vor allem aufmerksamkeit in den usa. bei einem amerikanischen label veröffentlichten sie ende 2001 ihren zweitling, eben "outerbeats". in den staaten und kanada gab es bereits eine längere tour durch kleine clubs, die durchschnittlich 100 besucher anzog. immerhin: der dortige szenekern kennt sie durchaus!

nun haben sie auch hierzulande ein korrektes label (supermodern music) nebst potentem vertrieb (indigo) gefunden, so dass die outerbeats endlich auch bei uns die entsprechende verbreitung erfahren können. sie selbst benutzen für ihre musik am liebsten das wort "dreampop". und das trifft auch ziemlich genau die sphärische verknüpfung von klassischen popharmonien und elektronischen soundscapes....

"wir laden die hörer zu einer reise zu wunderbaren traumwelten ein..." meinen malory, aber: "...wer die sehen will, muss sich aber auch auf uns einlassen und bis zum schluss mitfahren." es wäre übrigens ein irrtum (wenn auch ein verzeihlicher) zu glauben, dass malory ihre sounds vor allem mit hilfe von synthesizern generieren würde. tatsächlich kommen von dort lediglich einige drumloops und ausgewählte töne - die psychedelischen flächen werden von den gitarren mithilfe komplizierter effektgeräte erzeugt. das macht auch die live-performance spannender, denn sie treten ohne keyboarder in der klassischen beatles-instrumentierung auf...

"...das album "outerbeats" ist ohnehin etwas ruhiger ausgefallen, als wir insgesamt klingen. die neuen sachen sind deutlich zügiger." denn logisch haben malory schon eine menge neue stücke im programm - der eigentliche release von "outerbeats" ist ja schon anderthalb jahre her. im frühjahr 2004 wird ihr drittes album an den start gehen. diesmal zu erst in deutschland. schade dabei ist, dass sich die band aus diesem grunde in den nächsten monaten live stark zurückhalten wil... (lars-peter schmitt)


unclesallys no. 88 (juli/aug. 2003)

kann einem ja schon mal bisserl komisch werden, wenn man sich das vorstellt. malory (dresden) liefern mit "outerbeats" ihr zweites album ab, das in amerika schon viel eher erhältlich war als hier. das soll einer verstehen. die leisen töne des drumcomputers werden von einem kräftigen wind über das viele wasser zu uns geweht, elektronische sounds mit klassischen poptunes gemischt und mit abwechselnd männlich/weiblichem gesang bereichert. Dazu durchaus schön arrangierte gitarren, und es entstehen perlen wie "the choice you have"... (rebekka bongart)


intro (juli 2003)

malory outerbeats: supermodern ist die covergestaltung. noble blässe beherrscht die form, ausuferndes weiß umschließt abstraktes grafik- geschnetzeltes. doch zur musik: die berliner malory arbeitet seit 95 an der verknüpfung von klassischen poptunes mit ambienten elektronik sounds. das klingt verdächtig eso, vor allem, wenn man das ganze auch noch als "dreampop" belabelt. die zehn stücke dieses zweiten albums, das übrigens zuerst in den usa erschienen ist, ersticken aggro-spirituelle zweifel jedoch im keim. geschmackvolle arrangements, schmeichelnde bässe und nonchalante gitarren lassen sich nur allzu gerne helfen von luftigen synthieteppichen und gelegentlichen meldungen aus der samplerecke. dazu gibt's (manchmal entrückten) girl/boy gesang der gelungenen sorte. für freunde von slowdive, my bloody valentine, lush, pale saints. (christian wessels)


zillo (feb. 2002)

"outerbeats" ist das zweite album des 1995 gegründeten fünfers malory. der name der scheibe ist programm: spacige klänge vermählen sich mit dezenten britischen beats. vocals (oft ganz unauffällig mehrstimmig) sind dabei nicht mehr und nicht weniger als ein teil das gesamten ambientsphärischen sounds, der sich wie ein roter faden durch alle zehn stücke dieser veröffentlichung zieht. konzeptionell ist das ganze sehr nah an die heavenly-voices-alben der frühen neuziger angelehnt: weiche, warme klangteppiche mit wenig veränderung und umso hypnotischerer anziehungskraft, nur das man eben keine heavently voices mehr braucht, um an dieser art von musik gefallen, in ihr sein heil zu finden. nahmen uns die stimmen früher bei der hand, um uns durch den fremd wirkende, neblig pastellfarbene gärten zu führen, so scheinen wir nun "erwachsen" genung, um uns allein in diesen watte weichen, verschwommenen welten zurecht zu finden und neue kraft in ihnen zu tanken. nur "falling shine" bildet da eine ausnahme und lässt noch einmal die heavenly voices richtig aufstehen und mir wird bewusst, dass sie noch immer einen betörenden reiz auf mich ausüben. (joe asmodo)


dresdner (jan. 02)

malory sind kein glücksfall für die musikmaschinerie. sie finden nämlich praktisch nicht statt, da kein nennenswerter plattenvertrieb diese platte im programm hat. das bereits zweite album "outerbeats" wird denn auch leider nur über fanzinekreise wie fieberkurve und png erhältlich sein. schade, lehnt sich dieses überwältigend gut produzierte und mit soundtechnischer rafinesse daherkommende stück musik doch adäquat an soundgenüsse, wie sie den pale saints und lush vor fast zehn jahren gelangen. pop mit hang zu weiten elegischen soundwänden ist hier zu hören. songwriting ist nicht die große stärke der band, die dem dunstkreis der döbelner fieberkurve entsprang. dafür glänzen sie mit dem unverkennbaren gefühl für stimmungen und fast esoterisch anmutende soundlandschaften. im vergleich zum debüt gelingt soundtechnisch ein quantensprung, der dieses album zu einem geheimtip macht. (robert lachmann)


kreuzer (märz 2002)

oh! schön! mal wieder eine neue sonntagmorgen platte. eine, die man in den cd-player schiebt, um dann im bett liegen zu bleiben. die man hört, wenn man die decke noch mal über den kopf zieht, um zu vergessen, dass in weniger als 24 stunden schon der montag vor der tür steht. eigentlich gehören sonntage nicht so richtig zur woche. sie stehen - wenigstens im wesentlichen kulturkreis - leicht außerhalb, sanfter und stiller als andere tage. doofe überleitung, aber trotzdem: auch malory stehen mit "outerbeats" ein bisschen daneben. der bass, schön dick abgemischt, wärmt und beruhigt. das schlagzeug wirkt ebenfalls beruhigend. obwohl die beats meist gebrochen sind, entsteht keine drum & bassartige hektik. wahrscheinlich deshalb, weil bei malory mit jörg jäkel ein echter schlagzeuger dabei ist. das ist auch der einzige minuspunkt bei dieser platte: sind die beats mal programmiert, dann verabschiedet sich die halbe wirkung zur tür hinaus. Zum beispiel bei "lake of doubts", hier im maladon remix. die gitarren - bei malory sind es drei - sind das verwirrendste an "outerbeats". es steht zwar im info, dass welche dabei sind, aber: zu hören sind zarte streicher. vermutlich haben sie die gitarren durch eine bestimmte spieltechnik oder effekte umfunktioniert. manchmal gibt es ganz, ganz vorsichtige ausbrüche, wird die gitarre sachte verzerrt. der gesang: erinnert ein wenig an sigur ros... das beste am album zum schluss: "outerbeats" in den cd-player, und es ist immer sonntag. (johannes künzel)


zillo no. 9 (sept. 2000)

bereits 1995 gegründet, bemühen sich malory aus sachsen um eine transformation der einflussreichen wave-bewegung ins neue jahrtausend, was dem quintett auch insofern sehr gut gelingt, als es auf atmosphärisch stimmige weise eingängige keyboard-harmonien mit dichten wave-gitarren-arrangements und dem entrückten weiblichen gesang von jördis marschner verbindet. (dirk hoffmann)


fieberkurve no. 19 (sommer 2000)

der vergleich mit slowdive kam nicht von ungefähr. eine gewisse gemeinsamkeit im aufbau ihrer songs, das konzept der hineinsteigerung in einen warmen, weichen atmosphärischen soundteppich, ... und malory waren platten wie "souvlaki" und "pygmalion" ihrer großen vorbilder vielmehr als ansporn und waren nie als hemmnis zu sehen...

... die band verkörpert ganz einfach das gebündelte gefühl der generation sogenannte ‚shoegazer'...

... malory erlebten bei der diesjährigen pop2000 in potsdam ihre größte sternstunde, verbunden mit der erkenntnis, perfekt arrangierte songs live nur mit einem ebenso guten mischer bewerkstelligen zu können...


persona non grata no.45 (märz/april 2000)

kennen sie grunau? nicht? und malory? auch noch nie gehört? naja macht nichts. wir werden es zu ändern wissen. malory ist das upcoming thing in dem örtchen grunau. so junge bands sind immer sehr dankbare themen. wenn`s für die band gut läuft, dann kann man als schreiberling sich den erfolg ungerechterweise mit ans reverse heften. so in etwa wie in: sehen sie, ich hab`s ja schon immer gewusst. tom und donis schwärmen immer noch von den alten zeiten, als in der pe.en.ge der erste blumfeld-artikel überhaupt veröffentlicht wurde. und oasis. und blur. und die große wahrheit, dass überhaupt keine apokalypse anlässlich des jahrtausendwechsels über die menschheit hereinbrechen wird. das alles haben sie zuerst in der pe.en.ge lesen können alles dankbare themen.

geraten sie jetzt aber nicht auf den irrweg und glauben, dankbare themen seien auch gleichzeitig einfache themen. das ist nämlich nicht so. wenn das thema eine junge band ist, dann gibt es da natürlich noch nicht so viel zu festzustellen. kein langer backkatalog, keine sagenhafte kooperationen, noch ohne knebelnde labeldeals und öffentliches image. völlig irrelevant ist hier noch das eine oder andere statement, das später durchaus einen ungesund hohen stellenwert für die öffentlichkeit haben könnte. signifikanz nämlich, also das, was ganz einfach fehlt, wenn papi daheim vor seinem fernseher lümmelt und über das verlogene politikerpack wettert. aber der namhafte musiker muss sich plötzlich mit dem status arrangieren, nun ungewollt doch die politik gegangen zu sein. aber sie haben recht, lassen sie mich erst einmal luft holen. von malory, ein paar ganz knackigen würstchen aus der sächsischen provinz, war hier die rede. und nicht von marius müller westernhagen. oder jochen distelmeyer.

foto nummer eins: malory stehen im schnee. und sie wissen: natürlich kann musik geschichten erzählen. noch nie peter und der wolf gehört? aber malory stehen im schnee. irgendwo. himmel, da ist nicht mal ein kaff in der nähe. hier muss es doch verdammt unmöglich sein, gehört zu werden. und fast genauso schwer dürfte es sein, hier noch etwas zu hören. es ist schwer für typen wie uns pe.en.geleins zu begreifen, wie sich musik ohne einbindung in szenenetzwerke entwickeln kann. malory aus grunau würde man es abnehmen, wenn sie auf die slowdive-referenz des autoren nur mit einem achselzucken geantwortet hätten. low. amp. lush. junge, junge malory kennen die alle. mehr noch. unumwunden geben sie zu, dass sich elemente dieser referenzgrößen durchaus in ihrem sound verirrte haben mögen. mehr oder minder bewusst. gute referenzen, gute referenzen. ich bin völlig begeistert. sicher, dass ihr noch nie in der stadt wart? wie er denn bloß darauf komme, wird der autor gefragt. dresden habe in puncto konzertfrequenz lange, lange vor leipzig rangiert. seit ilses erika hält es diesen rang wahrscheinlich nicht mehr.

platte nummer eins: not here - not now. malory definieren ihren eigenen kosmos, ihrer eigenen welt und ihrer eigenen zeit entrückt. nicht hier, nicht jetzt. statt dessen soundlandschaften aus dem inversem universum gegen die proberaumwände gespült. mal zeigen, was für eine soundwand man ganz ohne synthesizer bauen kann. totale effekte, alles gitarre. a slow dive. konzentrischer malstrom aus lust und melancholie. der mensch mittendrin. ganz klein. ein wicht und doch der quell aller dinge. "wenn mir ein wohliger schauer den rücken runterläuft, dann weiß ich, dass es passt" schicht um schicht wächst der dom aus frei fließenden emotionen, im widerstreit der musikerInnen. gitarre vs. gitarre. seine stimme gegen ihre. alles prallt aufeinander. und schließlich fräst es sich ineinander. eine katharsis, die nicht durch schreiende vernichtung läutert, sondern auffängt, auf ihren schwingen, und davon trägt. jenseits der musik. und mit wenigen zeilen ist man in der geschichte angekommen. so wie im ersten blumfeld-artikel von donis. auch dieser artikel hatte nicht annähernd die länge seines blumfeld-aufsatzes in pe.en.ge #40. aber das kann man herzeigen. und seinen freunden erzählen: "keine ahnung ob die ahnung haben oder immer nur so tun. aber da setzt sich jemand hin und schreibt einen artikel über uns. den haben wir bewegt. mit unserer musik."(nimrod)


persona non grata no.44 (jan. 2000)

drowning. lost in music. bezieht man diesen ausspruch auf das so überaus gelungene "not here - not now", wie es sich so zart und verhalten zu der epischen vision eines eigenen klangkosmos entfaltet, dann verwundert es freilich, warum es offensichtlich so begabten soundschöpfern nicht gelingen sollte, auch live den schlüssel zu der welt hinter den geschlossenen augen der andächtig mit dem kopf wippenden zuschauer zu finden. dies ist schließlich musik zum erleben, der soundtrack, ohne den deine tagträume zweidimensional bleiben.


fake.zehn (berlin, herbst 1999)

habe ich es doch gewusst: in grunau steht die zeit still, die uhren gehen gar rückwärts. doch hat es solche auswirkungen wie dieser tonträger der band malory, ist es mir recht angenehm. anfang der 90er: creation records aus england verändert mit ihrem typischen sound die welt: slowdive, my bloody valentine, sheer...ende der 90er: neue bands wollen diesen sound nicht vergessen lassen: monoland heißen die helden und jetzt auch malory... die sehnsucht nach dem gestern im heute. das alles ist wunderschön und funktioniert immer wieder. grunau zeigt es uns.


sax (dresden, aug. 1999)

nach dem vinyl-album vom letzten jahr bringt die dresdner band planet9 gemeinsam mit malory nun eine split-single heraus. keine frage, dass die vier ihren song "plastic" auch heute im riesa efau bringen, wenn sie dort zusammen mit north of america und monoland bei "schlagseite" nr. 45 spielen. dabei hat das hypnotische-getragene und trotzdem nicht leise "beauty" durchaus das zeug, ein publikumsfavorit zu werden. gute voraussetzung für die tour, die bis nach london führt.


fünf junge menschen auf der bühne, vier davon mit gitarre. die zuschauer wie im bann der situation: betörende gitarrenwände, harmonisch, durch gekonnte akkordwechsel fortgeführt, souverän ruhige musiker, tausend kreisende kleine lichtpunkte von der kugel - der flüchtige zauber des augenblicks...(quelle: www.retrospec.de/musik)